19-09-2024

Gesteigerte Widerstandsfähigkeit von Paprikapflanzen durch Belebung des Bodenlebens

Kokossubstrat ist für die Entwicklung eines aktiven Bodenlebens bestens geeignet. Das haben Ergebnisse mehrerer Versuche gezeigt, die wir in den vorangegangenen Jahren im Innovationszentrum „de Kas“ durchgeführt haben. Ein aktives Bodenleben ist nicht nur bereits direkt zu Anbaubeginn in Kokos zu beobachten, sondern entwickelt sich auch schnell während der Anbauzeit.

Versuch in „de Kas
Während des Versuchs in „de Kas“ vergleichen wir den Anbau von Paprika der Sorte Alzamora RZ auf Kokossubstrat, Typ Forteco Profit, mit dem Anbau von Paprika auf Steinwolle. Wir machen dies anhand von Angaben zu Kultur, Ernte und Bewässerung. Anfang November 2023 wurden sie gesät und Anfang Januar 2024 gepflanzt. Die Anzahl der Stängel pro Quadratmeter liegt bei 6,72. Die Pflanzen erhalten sowohl auf Kokos als auch auf Steinwolle einen konventionellen Mineraldünger, sodass wir möglichst nah an der Praxis sind. Inzwischen verfügen wir über umfangreiche Erfahrungen mit dem Anbau auf Kokos. Für den Anbau von Paprika auf Steinwolle erhalten wir Empfehlungen von einem erfahrenen Züchter, der den Versuch regelmäßig besucht.

Beobachtungen
Momentan sieht die Kultur auf beiden Substraten gut aus. Allerdings erkennen wir einen Unterschied in der Wurzelqualität: Die Wurzeln der Pflanzen auf den Forteco Profit-Kokossubstratmatten machen einen etwas besseren Eindruck. Insbesondere nach der ersten Erntespitze, um den April herum, war der Unterschied deutlich sichtbar. Während sich die Wurzeln im Steinwollsubstrat optisch verschlechtert haben, sahen die Wurzeln im Kokossubstrat weiterhin gesund aus. Obwohl die Kultur während des Anbaus neue Wurzeln bildet, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Resistenz geringer ausgefallen ist (oder war) und die Kultur empfindlicher gegenüber Schädlingen und Krankheiten ist.

Im ersten Zeitraum lagen die Erträge auf Steinwolle und Kokos mehr oder weniger gleichauf, mit leichten Vorteilen für Kokos. Das Fruchtgewicht mit etwa 200 Gramm lag auf den Matten von Forteco Profit etwas höher. In den letzten Wochen haben wir beobachtet, dass die Ernteerträge auf Kokos deutlich höher ausfallen als auf Steinwolle. Obwohl die Pflanzen auf Steinwolle bislang stets etwas länger waren, ist das Längenwachstum der Pflanzen auf Steinwolle zurückgegangen, weshalb die Pflanzen auf beiden Substraten jetzt die gleiche Länge haben.


Abbildung: Ernte auf Steinwolle und Kokos

In der Praxis stellen wir fest, dass Probleme auf inerten Substraten wie Steinwolle zu Ausfällen geführt haben. Beim Kokosanbau sehen wir diese Probleme bisher nicht. Im Versuch haben noch keine Pflanzen sowohl auf Kokos als auch auf Steinwolle einen Ausfall zu verzeichnen.  Auf Steinwollsubstrat beobachten wir eine leichte Vergilbung, was ein Anzeichen dafür sein könnte, dass die Pflanzen mehr Probleme mit der Nährstoffaufnahme haben.

Bodenleben
Im Mittelpunkt dieser Studie steht auch das Bodenleben. Ein aktives Bodenleben kann zu einer widerstandsfähigen, stressresistenten Pflanze beitragen, die gegenüber allen Arten von Krankheiten und Schädlingen resistenter ist. Während des Versuchs wird das Bodenleben von Eurofins Agro untersucht. Das Unternehmen hat den so genannten Bodenlebensmonitor (BodemLevenMonitor) entwickelt, der die Messung der (absoluten) Menge des Mikrolebens möglich macht. So haben wir festgestellt, dass sich bei der Kultivierung in Kokossubstrat ein reicheres und vielfältigeres Mikroleben entwickelt als in einem inerten Substrat wie Steinwolle. Dies erkennen wir auch an den Ergebnissen des Paprika-Versuchs: Auf Kokos befindet sich nicht nur mehr Bodenleben, sondern es ist auch vielfältiger als auf Steinwolle. Seit zwei Jahren werden auch Analysen anhand der NGS-Methode (Next Generation Sequencing) durchgeführt. Dank dieser Analysemethode ist es möglich, bis auf die Ebene der Arten zu verstehen, was im Substrat lebt. So können wir die Vielfalt der Pilze und Bakterien aufzeigen.


Abbildung: Unterschied in der mikrobiellen Biomasse zwischen Steinwoll- und Kokossubstrat

Innovationszentrum „de Kas“
Im Innovationszentrum „de Kas“ von Van der Knaap werden laufend Versuche durchgeführt. Uns stehen hier zwölf Gewächshäuser, ein Außengelände und ein hochentwickeltes Labor zur Verfügung. Wir testen unsere eigenen Produkte, entwickeln neue Produkte und führen für und mit unseren Kunden und andere externe Parteien regelmäßig Versuche durch. So gewinnen wir Erkenntnisse über diverse Kulturen sowie Anbautechniken und unterstützen unsere Kunden bei der Umstellung auf einen nachhaltigen Gartenbau.

Weitere Informationen
Möchten Sie mehr über das Bodenleben oder den Anbau auf Forteco-Kokossubstratmatten erfahren? Nehmen Sie Kontakt mit uns auf über +31 (0)174 525050 oder schreiben Sie eine E-Mail an sales@vanderknaap.info.

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