Forschung und die Widerstandsfähigkeit des Bodens
Tagungspräsident Rob Veenman eröffnete die Veranstaltung mit einer Meinungsumfrage zum Kokosanbau. Ein Teil der anwesenden Erzeuger scheint bereits auf Kokos anzubauen, während der andere Teil sich noch neutral verhält und das Treffen zum Anlass nahm, mehr Informationen über (die Vorteile des) Anbaus auf Kokossubstrat zu bekommen.
Während seiner Präsentation erklärte Dirk Zwinkels, Manager Research & Development bei der Van der Knaap Groep, welche Anbauforschung das Unternehmen im Innovationszentrum „de Kas“ betreibt - und das häufig in Zusammenarbeit mit Erzeugern. Eine dieser Studien führte vor einigen Jahren zur Entwicklung eines nachhaltigen Anbausystems (OWS), das pflanzenaufnehmbaren (Nitrat-)Stickstoff und mittlerweile auch zirkuläres Kalziumnitrat produzieren kann. Darüber hinaus werden in Zusammenarbeit mit Eurofins Agro seit mehreren Jahren Untersuchungen zum Mikroleben im Substrat unternommen.
Frank Hoeberichts (Eurofins Agro) hat dies näher erklärt. Das Leben im Substrat spielt eine wichtige Rolle für die Widerstandsfähigkeit des Bodens. Eurofins Agro verwendet zwei unterschiedliche Methoden zur Messung der mikrobiellen Biomasse im Substrat. Eine Mikrobiomanalyse ermöglicht es, die genaue Zusammensetzung des Mikrolebens darzustellen. Mithilfe des „BodemlevenMonitor“ kann die (absolute) Menge des Mikrolebens gemessen werden. So haben wir festgestellt, dass sich bei der Kultivierung in Kokossubstrat ein reicheres und vielfältigeres Mikroleben entwickelt als in einem inerten Substrat wie Steinwolle.
Eine nachhaltige Wahl
Wim van der Ende, Anbauberater bei der Van der Knaap Groep, befasste sich mit den Eigenschaften von Kokos und der Anbaumethode. Bei Kokos handelt es sich um ein natürliches Material, bei dem die richtige Pufferung und Reinigung des Substrats von Bedeutung ist, um den organischen Komplex von Kokos im Gleichgewicht zu halten. Darüber hinaus ist es ein natürlich luftiges Substrat, das eine andere Bewässerungsstrategie benötigt. Weil das Substrat nach Gebrauch recycelt werden kann, erweist es sich auch als nachhaltige Wahl.
Die Ausführungen von Johan van Paassen von Renewi schlossen sich dem an. Er gab den Anwesenden einen Einblick, wie das Unternehmen verschiedene Abfallströme verarbeitet, darunter auch solche aus dem Gartenbau. Auch Kokossubstrat kann recycelt werden. Als organischer Reststrom aus dem Fruchtgemüseanbau kann es nach der Verarbeitung durch Renewi als Bodenverbesserer wiederverwendet werden, wodurch es ein zweites Leben erhält. Er schloss mit Informationen ab zu den neuen Entwicklungen, an denen das Unternehmen derzeit arbeitet.
Die anwesenden Erzeuger konnten auch voneinander lernen. Unter der Moderation von Rob Veenman tauschten die Erzeuger, die bereits auf Kokos anbauen, ihre Erfahrungen mit denen aus, die dies (noch) nicht praktizieren. Alles in allem war es ein lehrreicher Nachmittag für alle Anwesenden!